Umgang mit Trauer in verschiedenen Kulturen

Die Salzburger Kontaktstelle Trauer der Hospiz-Bewegung Salzburg ist Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (BAT) Österreich. Diese beschäftigte sich bei ihrem letzten Vernetzungstreffen am 23.03.2023 in Wien mit dem kultursensiblen Umgang mit Trauer.

Der Tag wurde im Bewusstsein gestaltet, dass Menschen, die ihr Land verlassen, weil sie dort nicht mehr sicher sind, und vom Tod ihrer Angehörigen betroffen sind, möglicherweise mehr trauern. Zusätzlich kommt die Trauer um ihre Sprache, ihre Werte, ihre Traditionen, um ihre Kultur hinzu. Das Vernetzungstreffen sollte dahingehend sensibilisieren, dass mit vielen versteckten Verlusten zu kämpfen ist, die den Betroffenen vielleicht selbst nicht bewusst sind. Umso mehr wurde die Aufmerksamkeit auf die Verantwortung gelenkt, die Trauerbegleiter*innen hilfesuchenden Menschen gegenüber haben.

Der Vielfalt gerecht werden. Namhafte Referent*innen gaben Einblick in die Religionen Islam, Buddhismus und Judentum. „Wir leben in einer globalisierten Welt, die von verschiedensten Krisen erschüttert wird. Viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Ethnien und Glaubensrichtungen leben schon länger in Österreich oder kommen nach Österreich, um Sicherheit, Hilfe und Unterstützung zu finden. Somit steht Trauer nicht nur im Zusammenhang mit dem Verlust eines geliebten Menschen,“ so Astrid Panger, die derzeitige Vorsitzende in ihrer Eröffnungsrede. Wissen und Information helfen. Um Einblick in Trauerrituale anderer Religionsgemeinschaften zu geben, haben Mag.a Zeynep Elibol, Direktorin der islamischen Fachschule für soziale Bildung über den Islam, Marina Myo Gong Jahn, Buddhistin und ehemalige Vizepräsidentin der buddhistischen Religionsgesellschaft über buddhistische und Dr.in Danielle Spera, ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums und konvertierte Jüdin, über jüdische Trauerrituale referiert. Über Hinduismus und seine Trauerrituale klärte eine Filmeinspielung auf.

Trauerbegleiter*innen soll bewusst sein, dass es im Islam nicht üblich ist, eine Kerze zu entzünden, im Judentum beim Begräbnis keine Lobreden gehalten werden und im Buddhismus bei einer Bestattung Räucherstäbchen, Licht und Blumen als Symbol der Verwandlung nicht fehlen sollten. Eine Erkenntnis war, dass es auch innerhalb einer Religionsgemeinschaft unterschiedlichen Umgang mit Riten geben kann.Grundsätzlich ist der Zugang zu und die Akzeptanz der verschiedenen Communities nach wie vor schwierig. Selbst in akuten Krisensituationen greift das Netzwerk der jeweiligen Gemeinschaft schnell.

Trauern in der Gemeinschaft als kostbares Gut Klar wurde einmal mehr, welche große Bedeutung der Gemeinschaft zukommt, die alle Trauerrituale eint. Es sind diese Gemeinschaftserfahrungen rund um Sterben, Tod und Trauer, die die besondere Kraft religiöser Rituale ausmachen und Verbundenheit ausdrücken. Mehr als 70 Teilnehmer*innen sind zum Vernetzungstreffen nach Wien gekommen. In der Hoffnung, dass Fremdes als Bereicherung erlebt wird und die Vielfalt der Menschen und ihrer Kultur und Religionen Akzeptanz findet.

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