Silvia Schilchegger leitet Kontaktstelle Trauer – und stellt sich vor:

Ich heiße Silvia Schilchegger, bin Sozialarbeiterin und freue mich sehr, dass ich seit Juli 2020 als Leiterin der Kontaktstelle Trauer der Hospiz-Bewegung Salzburg tätig sein darf. Neben meinen Aufgaben als Mutter von drei Kindern war ich 20 Jahre im wirtschaftlich-kaufmännischen Bereich tätig. Mit den Jahren hat sich für mich aber immer mehr der Gedanke entwickelt, noch einen zweiten Bildungsweg im sozialen Bereich einschlagen zu wollen. So habe ich 2015 den Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung begonnen und diesen 2016 abgeschlossen. In den Jahren danach folgten der Aufbaulehrgang für Trauerbegleitung sowie der Kinderhospizkurs. Während dieser Jahre war ich Teil des ehrenamtlichen Hospiz-Teams im Tennengau. Mit dem Bewusstsein, meine berufliche Bestimmung im psychosozialen Bereich gefunden zu haben, begann ich im Jahr 2017 das Studium der „Sozialen Arbeit“ an der Fachhochschule Puch/Urstein. Sehr passend zum Studienabschluss im Frühsommer 2020 bekam ich das einmalige Angebot, die Leitung der „Kontaktstelle Trauer“ zu übernehmen.

Im Rahmen meines Studiums und der Praktika in verschiedenen Institutionen habe ich Fachwissen sowie das nötige „Handwerkszeug“ erhalten, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen in Bezug auf psychosoziale Herausforderungen adäquat unterstützen zu können. Um als Sozialarbeiterin in Hospiz und Palliative Care tätig zu sein, braucht es aber vor allem die Auseinandersetzung mit den eigenen ganz persönlichen Erfahrungen von Verlust, Tod und Trauer. In diesem Bezug waren die verschiedenen Lehrgänge zur Befähigung für ehrenamtliche Hospizarbeit sehr hilfreich und wertvoll.

Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten, heißt für mich persönlich, ihnen auf Augenhöhe und vor allem mit Zutrauen zu begegnen, also auch schwer kranke, sterbende und trauernde Menschen als Expert*innen ihres Lebens anzusehen. Diese Grundhaltung ermöglicht es, Menschen in ihrer Autonomie, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit wahrnehmen, anerkennen und beraten zu können, um ihnen bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. In der beruflichen Tätigkeit im Hospiz- und Palliativbereich sehe ich als besondere Herausforderung, eigene Quellen für Energie und Lebensfreude bewusst wahrzunehmen und diese im Sinne von Psychohygiene auch zu nützen. Ich kann meinen körperlichen und seelischen Ausgleich in der Begeisterung für die Natur und vor allem für die Berge finden. Mit dem Blick von einem Berggipfel gelingt es mir immer wieder, mir neue Perspektiven auf Situationen und auf das Leben generell einzuholen.

Die Kontaktstelle Trauer sehe ich unter anderem als „Schnittstelle“ und „Bindeglied“ zwischen Institutionen, die sich für betroffene Menschen einsetzen und diesen Unterstützungen anbieten. Es gilt, sich zu vernetzen, um das Thema Trauer und Tod noch mehr „gesellschaftsfähig“ zu machen.

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