Dr.in Elisabeth Resmann verstärkt seit März 2023 im Bereich Projektmanagement die Hospiz-Bewegung Salzburg. Sie liebt Kunst und Kultur, Sport und Neues zu entdecken.
Die hospizliche Grundhaltung begleitet mich seit 16 Jahren. Im Jahr 2008 habe ich den Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung in München gemacht und in der Folge einige Jahre als Ehrenamtliche im stationären Christophorus-Hospiz gearbeitet – eine Zeit, die mich sehr geprägt hat. Ich habe damals mein erstes Kind bekommen und bin jede Woche über die Isarbrücke vom Beginn des Lebens zu Menschen am Ende ihres Lebens geradelt. Ich habe dies als sehr bereichernd und erweiternd empfunden und dabei viel gelernt.
Eine Grundhaltung, die mir entspricht. Es waren mehrere Gründe, warum ich mich entschieden habe, meine Zeit für die Hospiz-Bewegung einzusetzen: Diese ist getragen von einem zugewandten, wertschätzenden und gebendem Verständnis für jeden Menschen – unabhängig von Herkunft, Status, religiöser und politischer Überzeugung. Dies ist eine Grundhaltung, die Freiheit einschließt und bedeutet und mir sehr entspricht. Gleichzeitig hat der hospizliche Gedanke so viel mit dem Leben und der Tiefe unseres Lebens zu tun.
Für mich ist die Tätigkeit in diesem Umfeld also keine neue, es ist vielmehr ein Zurückkommen in eine Umgebung mit vertrauter Haltung und Ideen, ein Bogenspannen über viele Jahre.
Anstatt Ehrenamt eine Anstellung. Mein ursprünglicher Zugang war auch, wieder ehrenamtlich tätig zu werden, als ich mit der Hospiz-Bewegung Salzburg in Kontakt getreten bin. Aber es kam anders und so bin ich jetzt seit März 2023 in enger Zusammenarbeit mit unserem Geschäftsführer Christof Eisl tätig für Themen der Organisationsentwicklung sowie des Personal- und Budgetwesens.
Dazu gehört die Gründung einer gemeinnützigen GmbH für weite Teile der operativen Betriebsbereiche. Ausschlaggebend dafür sind Überlegungen zur Haftungsbeschränkung des ehrenamtlichen Vereinsvorstands und der noch klareren Regelung von Verantwortungsbereichen der hauptamtlichen Geschäftsführung und des Vorstands. Der Verein ist 100 %-Gesellschafter mit Durchgriffsrecht auf die Geschäftsführung der GmbH.
Unser nächstes Vorhaben ist es, mit einem neuen Haus in Salzburg für Bildung und Trauer den hospizlichen Gedanken in der Mitte der Gesellschaft weiter zu verankern und hierfür einen Ort zu schaffen.
Weiterentwicklung – auch menschlich. Ich bin dankbar, in einem großartigen Team arbeiten zu dürfen und auch dafür, mich hier nicht nur beruflich, sondern auch menschlich weiterentwickeln zu können. Ich habe unter anderem gelernt, noch besser zuzuhören. Das Zuhören ist eine der Fähigkeiten, die man in der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin übt: zuhören, um zuzuhören und nicht, um zu antworten.
Elisabeth Resmann
„Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“
Antoine de Saint-Exupéry